Ein Interview mit Dr. Dirk Pietruschka über die E-Mobilit?t, neue Technologieans?tze, die konkrete Forschung und den Handlungsbedarf mit Blick auf die Infrastruktur.

Bundesregierung auf ihren Internetseiten. Darin stecken gleich drei Herausforderungen: Energiewende, die sichere Versorgung und bezahlbaren Strom. W?hrend die Politik seit Jahren über das wie diskutiert, zeigt die Wissenschaft neue Wege auf – in Theorie und vor allem Praxis. Ganz im diesem Sinne sprachen wir mit Dr. Dirk Pietruschka über neue Technologieans?tze, die konkrete Forschung und den Handlungsbedarf mit Blick auf die Infrastruktur. 

Herr Dr. Pietruschka: Welchen Wertbeitrag kann die Wissenschaft auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiewende leisten?

Die Wissenschaft kann neue Technologieans?tze aufgreifen oder neu entwickeln beziehungsweise weiterentwickeln und in Demonstrationsprojekten ersten Praxistests unterziehen. Durch diese Demonstrationsprojekte entstehen Referenzen. Diese zeigen, dass die entwickelten Technologien funktionieren. Sie zeigen zus?tzlich auf, wo Weiterentwicklungsbedarf besteht, um die jeweilige Technologie verl?sslich, marktreif und wirtschaftlich zu gestalten. Au?erdem k?nnen F?rderbedarfe aufgezeigt werden, um neue Technologien in den Markt zu bringen, die dann durch Erfahrungszuwachs und Skalierungseffekte mittelfristig auch ohne F?rderung wirtschaftlich attraktiv werden. 

Haben Sie ein Beispiel aus dem Energiesektor?

Die Photovoltaik-F?rderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, ist ein sch?nes Beispiel, wie Skalierungseffekte durch F?rderung angesto?en werden k?nnen, um Systemkosten deutlich zu reduzieren. Für uns als Hochschule für Technik Stuttgart ist ein sch?nes Beispiel die mit kalter Nahw?rme und Geothermie-Kollektoren umgesetzte Plusenergiesiedlung in Wüstenrot. Diese Umsetzung erfolgte im Rahmen des vom BMWi gef?rderten Projekts "ENVISAGE". Das dort umgesetzte kalte Nahw?rmenetz war eines der ersten in Deutschland und das erste mit Agrothermiekollektor. 

Woran forschen Sie aktuell mit Blick auf das Thema eines nachhaltigen Energieeinsatzes?

Aktuell besch?ftigen wir uns sehr intensiv mit der intelligenten Steuerung von vernetzten Energiesystemen, um den Energiebedarf durch vorausschauende Regelung besser an die erneuerbare Erzeugung anzugleichen. Ein Thema, das uns besonders interessiert, ist die Elektromobilit?t und die dafür erforderliche Ladeinfrastruktur. Wie sich der schnelle Zuwachs an Elektrofahrzeugen, vor allem im l?ndlichen Raum, auf die Netze auswirkt, ist bis dato nicht im Detail erforscht. In unserem vom BMWi gef?rderten Forschungsprojekt Smart2Charge untersuchen wir genau das am Beispiel der Gemeinde Wüstenrot im Landkreis Heilbronn in sehr detaillierten Simulationsstudien.